Wer ist die GSK?
Die 1880 gegründete Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK ist eine Non-Profit-Organisation. Ihre wichtigsten Ziele bestehen in der Dokumentation, Erforschung und Vermittlung des baugeschichtlichen Kulturerbes der Schweiz. In ihren Anfangsjahren hat sie, insbesondere über ihre Inventarisierungsarbeiten, wesentlich zur Schaffung des Bewusstseins einer nationalen kulturellen Identität beigetragen. Aufgrund ihrer Geschichte, ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit und ihrer Positionierung hat sich die GSK zu einer bedeutenden Antriebskraft der kulturellen Integration in unserem Land entwickelt.
Bis ins Jahr 2010 zeichnete sich die GSK vor allem als Herausgeberin qualitativ hochstehender Werke aus. Zu den bedeutenden Kollektionen gehören beispielsweise folgende drei Publikationen:
• «Die Kunstdenkmäler der Schweiz» (ein 1927 begonnenes nationales Inventar der Schweizer Baudenkmäler mit bis Ende 2023 147 publizierten Bänden),
• die Reihe «Schweizerische Kunstführer» (seit 1935, mit über 5 Millionen Exemplaren die meistverkaufte Kollektion der Schweiz),
• aber auch die renommierte Zeitschrift «Kunst + Architektur in der Schweiz, k+a».
Worin besteht die Haupttätigkeit der GSK heute?
Seit 2010 setzt die GSK verstärkt auf neue Medien, um das kulturelle Erbe der Schweiz innovativ und bedürfnisorientiert im öffentlichen Bewusstsein zu verankern – und ist damit unter den Schweizer Kulturinstitutionen zum «führenden Anbieter digitaler Produkte» geworden.
Ausweitung des Angebots
Drei Print-Angebote aus dem Jahr 2009 stehen heute 15 Produkten gegenüber (wovon neun Angebote dem digitalen Bereich angehören. Alle Buchreihen im Überblick finden Sie hier in unserem Shop).
Der gesteigerte Output hat auch dafür gesorgt, dass die GSK neue Sichtbarkeit und neue Aufmerksamkeit gewonnen hat.
Welches sind die wichtigsten digitalen Projekte der GSK ?
Mit der Pandemie 2020/2021 rückte eine digitale Welt ins Zentrum, wie sie vorher kaum vorstellbar war.
Die GSK musste sich in dieser schwierigen Zeit nicht neu erfinden, da die digitalen Angebote alle bereits existierten. In der Folge beobachtete die GSK einen stark steigenden Zugriff auf ihre digitalen Angebote.
- Das Leuchtturmprojekt «KdS-online» steht für die Digitalisierung aller erschienenen (und zum Teil vergriffenen) Bände aus der Buchreihe «Die Kunstdenkmäler der Schweiz» unter www.ekds.ch.
Es kombiniert eine virtuelle Bibliothek, eine georeferenzierte Datenbank aller Gebäude sowie eine benutzerdefinierte Suchmaschine auf Basis eines Algorithmus der Künstlichen Intelligenz (KI). 65'000 Buchseiten und ebenso viele Abbildungen werden dank dem Einsatz von Spitzentechnologie und KI zu einem Instrument, das völlig neue Forschungsansätze ermöglicht (Bsp.: Welcher Künstler hat an welchen Orten zu welchen Zeiten gewirkt etc.).
Allein dieses Projekt verzeichnete über 133000 Zugriffe (Stand Ende 2021) seitens der breiten Schweizer Bevölkerung. Rund 155 User nutzen täglich im Schnitt KdS-online. Spitzenwerte von 850 Personen am Tag wurden gemessen.
- Ebenfalls auf digitaler Ebene ist das Online-Instrument «Péristyle» zu erwähnen, mit dem Studierende und Forschende ihre Arbeiten open access editieren können.
- Die Smartphone-Apps «Swiss Art To Go» und «EuropeArt To Go» sind mobile Architekturführer und bieten per Fingertipp auf spielerische Weise zeitgemässen und attraktiven Zugang zu den Resultaten 100-jähriger Forschungsarbeit zum gebauten Kulturerbe der Schweiz und des Dreiländerecks am Oberrhein.
- Das Projekt «360° Swiss Heritage» lädt zum virtuellen Besuch von Schweizer Schlössern ein. Die individuelle 3D-Besichtigung im Internet ist gratis und bietet sich zum Schlossvergleich an. Im Jahr 2019 hatte die GSK eine App namens 360° Swiss Heritage entwickelt. Diese App war auf Virtual Reality-Brillen abgestimmt und ist in verschiedenen Schlössern sowie in mehreren Tourismusbüros in der Schweiz im Einsatz. Während des Schweizer Lockdowns hat die GSK die Schlosserkundungen, die vorher einzig mit VR-Brillen möglich waren, auf der Webseite www.360-swiss-heritage.ch für alle frei zugänglich gemacht.
- 5. Das jüngste Projekt der GSK heisst «Swiss Art in Sounds» und basiert auf den Schweizerischen Kunst-führern der GSK. In der Pilotphase bietet die App der Öffentlichkeit mittels Audioguide Führungen zu 50 Gebäuden, die musikalisch mit ortstypischem Sound unterlegt sind. Zugriff auf die App ergibt sich per QR-Code in den Publikationen bzw. an den Orten, denen die Publikationen gewidmet sind. Parallel werden Mikrovideos und Bildgalerien über social media geteilt. Die App und ihre Inhalte sind auch für Menschen mit Sehbehinderungen konzipiert.
www.gsk.ch/de/swiss-art-in-sounds.html
Sondermarke der Post 2020
Die GSK ist heute 143 Jahre jung.
Sie ist Brückenbauerin zwischen allen drei Landesteilen, arbeitet national vernetzt wie lokal, verbindet durch ihre Arbeit alle Generationen – und vereint vor allem mittels modernster Kommunikationstechnologien Tradition und Innovation.