Die Kunstdenkmäler der Schweiz KdS / Kanton Thurgau

 

Im Dezember 1941 fasste der Regierungsrat den Beschluss, die thurgauischen Kunstdenkmäler gemäss Vorgaben der GSK inventarisieren zu lassen. 1946 trat Albert Knoepfli die Stelle als Kunstdenkmälerautor im Staatsarchiv an und publizierte 1950 den ersten Kunstdenkmälerband zum Bezirk Frauenfeld. Es folgten bis 1962 zwei weitere Bände zu den Bezirken Münchwilen und Bischofszell. Da Knoepfli 1962 zum ersten Denkmalpfleger des Kantons ernannt wurde, geriet das Projekt in den 1960er Jahren ins Stocken. 1983 entschied der Regierungsrat, die Arbeiten wieder aufzunehmen, worauf 1989 der vierte Thurgauer Band – die Monografie zum Kloster St. Katharinenthal – erschien. Seither wurden in steter Folge fünf weitere Bände publiziert. Knoepflis Nachfolger als Kunstdenkmälerautor wurde 1983 Alfons Raimann. Mit Peter Erni wurde die Kunstdenkmälerinventarisation 1994 um einen Historiker verstärkt. Seither erscheinen die Bände in bewährter Teamarbeit; auf Alfons Raimann folgten 2009 Regine Abegg, 2022 Regula Crottet. In Bearbeitung befindet sich der zehnte Band der Reihe, der sich Weinfelden und seiner südwestlichen Umgebung widmet. Das Projekt ist dem Amt für Denkmalpflege angegliedert.

 

Zuletzt erschienen: Zwischen Bodensee und Bürglen (2018)

Der zuletzt erschienene Thurgauer Kunstdenkmälerband wurde 2018 publiziert und umfasst die Gemeinden Altnau, Berg, Birwinken, Bürglen, Langrickenbach und Münsterlingen, die zu den Bezirken Kreuzlingen und Weinfelden gehören. Allgegenwärtig sind im Bandgebiet die schmucken Bauernhäuser mit dem ortstypischen roten Fachwerk. Stark überformt ist die ländliche Architektur lediglich in Berg und Bürglen, die als Folge der florierenden Textilindustrie im 19. Jahrhundert urbanisiert wurden. Beachtenswerte Zeugen dieser industriellen Blütezeit sind die Rotfärberei und die Kammgarnspinnerei in Bürglen. Überregionalen Anspruch erhebt die St. Leonhardskapelle in Landschlacht. Mit dem um 1150 datierten romanischen Schiff gehört sie zu den ältesten noch stehenden Sakralbauten im Kanton Thurgau. Im Inneren birgt sie qualitätvolle Wandmalereien aus romanischer bis spätgotischer Zeit. Den kunsthistorischen Höhepunkt des Bandes bildet das ehemalige Kloster Münsterlingen. Die spätbarocke Klosterkirche besticht durch Stuckaturen, Deckengemälde, prächtige Altäre und das filigran gearbeitete, perspektivische Chorgitter.

 

In Bearbeitung: Weinfelden und seine südwestliche Umgebung (2026/27)

Der kommende Thurgauer Kunstdenkmälerband ist den Gemeinden Amlikon-Bissegg, Bussnang, Märstetten, Weinfelden und Wigoltingen gewidmet. AutorInnen sind Regine Abegg, Regula Crottet und Peter Erni. Der Band erscheint voraussichtlich 2026 oder 2027.

 

Bisher erschienene Bände aus der Reihe «Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau»

Band I: Albert Knoepfli. Der Bezirk Frauenfeld. Basel 1950.

Band II: Albert Knoepfli. Der Bezirk Münchwilen. Basel 1955.

Band III: Albert Knoepfli. Der Bezirk Bischofszell. Basel 1962.

Band IV: Albert Knoepfli. Das Kloster St. Katharinenthal. Basel 1989.

Band V: Alfons Raimann. Der Bezirk Diessenhofen. Basel 1992.

Band VI: Alfons Raimann und Peter Erni. Der Bezirk Steckborn. Bern 2001.

Band VII: Peter Erni und Alfons Raimann. Der Bezirk Kreuzlingen I: Die Stadt Kreuzlingen. Bern 2009.

Band VIII: Regine Abegg, Peter Erni und Alfons Raimann. Rund um Kreuzlingen. Bern 2014.

Band IX: Regine Abegg und Peter Erni. Zwischen Bodensee und Bürglen. Bern 2018.

 

Vielzweckbauernhaus in Wäldi, Dorfstrasse 25. Foto Ueli Kröni 2014. ADTG
Vielzweckbauernhaus in Wäldi, Dorfstrasse 25. Foto Ueli Kröni 2014. ADTG

Team / Kontakt

Kunstdenkmäler-Inventar TG
Amt für Denkmalpflege
Ringstrasse 16
8510 Frauenfeld

Tel. 058 345 67 00
denkmalpflege@tg.ch
denkmalpflege.tg.ch

 

Regine Abegg

Regine Abegg, Dr. phil., Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte, der Spanischen Literatur und der Kirchengeschichte in Zürich, Salamanca und Madrid. 1989–1995 wissenschaftliche Assistentin am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich, 1997–2005 Kunstdenkmäler-Autorin der Stadt Zürich, 2005–2008 Bildredaktorin des Historischen Lexikons der Schweiz. Seit 2009 Kunstdenkmäler-Autorin des Kantons Thurgau. Forschungsschwerpunkte sind die mittelalterliche Architektur und Skulptur in Spanien und in der Schweiz, Aspekte der Kunsthistoriografie des 19. Jahrhunderts, die Umnutzungen säkularisierter Klöster sowie die Reise- und Promenadenkultur der Belle Epoque.

 

Regula Crottet, lic. phil. I, Kunsthistorikerin
Studium der Kunstgeschichte und der Archäologie des Mittelmeerraums in Bern und Berlin. 2008–2022 Kunstdenkmäler-Autorin des Kantons Zürich, seit 2022 Kunstdenkmäler-Autorin des Kantons Thurgau. 2010–2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Firma IBID in Winterthur mit Tätigkeit in den Bereichen Inventarisation, Dokumentation, Schutzwürdigkeitsgutachten.

 

Peter Erni

Peter Erni, lic. phil. I, Historiker
Studium der Geschichte, der Geografie und der Historischen Hilfswissenschaften in Zürich. Seit 1994 Kunstdenkmäler-Autor des Kantons Thurgau. 1998–2002 Mitarbeiter bei der Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins. 2002–2008 Redaktor der Reihe "Denkmalpflege im Thurgau". 2003–2005 Redaktor der Reihe "Thurgauer Beiträge zur Geschichte". 2012–2014 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Staatsarchiv des Kantons Zürich.