Die Kunstdenkmäler der Schweiz KdS / Kanton Bern
Im Kanton Bern setzte die Inventarisation der Kunstdenkmäler 1947 mit dem ersten von fünf Berner Stadtbänden ein. 1985 erschien der erste Berner Landband (Stadt Burgdorf), es folgten weitere zu den Amtsbezirken Erlach und Nidau, später Aarberg und Wangen. Gegenwärtig befindet sich der sechste Landband zum ehemaligen Amtsbezirk Fraubrunnen in Bearbeitung.
Zuletzt erschienen: Die ehemaligen Amtsbezirke Aarberg und Wangen (2018)
Der vierte Berner Landband widmet sich dem ehemaligen Amtsbezirk Aarberg, in dem sich viel ländliche Bautradition erhalten hat. Manche Dörfer und Weiler erfreuen mit intakten Ortsbildern und stattlichen Riegbauten mit «Berner Ründe». Architektonischer Höhepunkt ist das Städtchen Aarberg, dessen zentraler Platz und die alte Holzbrücke von der historischen Bedeutung des Ortes als Handelsplatz und Verkehrsknoten zeugen. In Rapperswil beeindruckt die hoch aufragende neugotische Kirche, während Lyss mit sehenswerten Villen und modernen Schulbauten des 20. Jh. aufwartet.
Der fünfte Berner Landband behandelt den ehemaligen Amtsbezirk Wangen. Das Gebiet ist geprägt von kleinen und kleinsten Dörfern, die hervorragende Bauten vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh. aufweisen. Die mittelalterlichen Gründungsstädtchen Wangen und Wiedlisbach warten mit den kunsthistorischen Glanzstücken des Bands auf: Das Schloss Wangen datiert ins Hochmittelalter und wurde im 17. Jh. zu einem Landvogteischloss mit prächtiger barocker Ausstattung ausgebaut. Die Wiedlisbacher Katharinenkapelle beherbergt bemerkenswerte spätgotische Wandmalereien, welche alle Wände der Kapelle überziehen.
In Bearbeitung: Der ehemalige Amtsbezirk Fraubrunnen (2028)
Gegenwärtig befindet sich der sechste Landband zum ehemaligen Amtsbezirk Fraubrunnen in Bearbeitung. Der Autor Matthias Walter gehört zum Fachbereich Forschung und Bauinventar der Kantonalen Denkmalpflege und kann für seine Arbeit auf zahlreiche denkmalpflegerische Instrumente wie das Bauinventar, einen reichen Fotobestand sowie Dokumentationen der Denkmalpflege zurückgreifen. Das Team der Bauforschung und Dokumentation unterstützt den Autoren zudem in Bau- und Privathausforschungen sowie Planzeichnungen, externe Mitwirkungen erfolgen im Bereich von Transkriptionen und Neufotografien. Darüber hinaus besteht ein enger Kontakt zum Staatsarchiv und zum Archäologischen Dienst des Kantons Bern.
Bisher erschienene Bände aus der Reihe «Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern»:
Band Stadt I: Paul Hofer. Die Stadt Bern. Stadtbild, Wehrbauten, Stadttore, Denkmäler, Brücken, Stadtmauern, Spitäler, Waisenhäuser. Basel 1952.
Band Stadt II: Paul Hofer. Die Stadt Bern. Gesellschaftshäuser und Wohnbauten. Basel 1959.
Band Stadt III: Paul Hofer. Die Staatsbauten der Stadt Bern. Basel 1947. Nachdruck. Basel 1982.
Band Stadt IV: Luc Mojon. Das Berner Münster. Basel 1960.
Band Stadt V: Paul Hofer, Luc Mojon. Die Kirchen der Stadt Bern. Antonierkirche, französische Kirche, Heiliggeistkirche und Nydeggkirche. Basel 1969.
Band Land I: Jürg Schweizer. Die Stadt Burgdorf. Basel 1985.
Band Land II: Andres Moser. Der Amtsbezirk Erlach. Der Amtsbezirk Nidau, 1. Teil. Basel 1998.
Band Land III: Andres Moser. Der Amtsbezirk Nidau, 2. Teil (Hauptteil). Bern 2005.
Band Land IV: Zita Caviezel-Rüegg, Matthias Walter. Der ehemalige Amtsbezirk Aarberg. Bern 2018.
Bern Land V: Ursula Schneeberger, Richard Buser, Irène Bruneau, Maria d’Alessandro. Der ehemalige Amtsbezirk Wangen. Bern 2018.
Bätterkinden. Bäuerliches Gebäudepaar um 1822/24, erbaut vom Wirtshausbesitzer J. R. Marti. Foto Beat Schertenleib.
Bätterkinden, ref. Kirche. Inneres von 1664 mit liturgischer Ausstattung und restaurierten Grisaillemalereien. Foto Iris Krebs.
Utzenstorf, Schloss Landshut von Südwesten. Drohnenaufnahme Sebastian Hammer.
Team / Kontakt
Denkmalpflege des Kantons Bern
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Matthias Walter, Dr. sc. ETH, lic. phil., Kunsthistoriker
* 1978 in Bern. Studium der Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und der klassischen Archäologie. Mit einer Lizentiatsarbeit zur reformierten Pauluskirche in Bern schloss er 2004 sein Studium ab. Er wirkte zwei Semester als Assistent für Architekturgeschichte an der Berner Universität und begann danach sein Doktorat über Reformarchitektur und Kirchenbau der Deutschschweiz 1900–1920 bei Prof. Ákos Moravánszky am Lehrbereich Architekturtheorie an der ETH Zürich. Die Promotion erfolgte 2016, im Jahr 2020 wurde seine Arbeit «Inszenierung des Heimischen. Reformarchitektur und Kirchenbau» auch in Buchform (Schwabe Verlag) publiziert. Hauptberuflich ist Matthias Walter seit 2006 bei der Denkmalpflege des Kantons Bern als Inventarisator und Forscher tätig, seit 2014 im Kunstdenkmälerwerk. Während vier Jahren betreute er ausserdem die GSK-Zeitschrift Kunst+Architektur in der Schweiz als Redaktionsmitglied. 2012 erschienen zwei GSK-Kunstführer zu den reformierten Kirchen von Zürich-Oerlikon und Arlesheim.
Parallel zum Studium liess sich Matthias Walter in Heidelberg und Regensburg zum Glockensachverständigen ausbilden. Nachdem er schon in jungen Jahren eine Leidenschaft für den Glockenklang hatte, betreibt er heute Glockeninventarisation in der Schweiz und Frankreich und wirkt als Fachberater für Kirchgemeinden und Denkmalpflegen bei glockenspezifischen Projekten und Restaurierungen.