136. Jahresversammlung der GSK in Pruntrut
Den Kanton Jura entdecken
Die Wahl der Tagungsorte der Jahresversammlungen der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte entspringt nicht irgendwelchen Launen, folgt aber auch nicht einer exakten Gesetzmässigkeit. Ein wichtiges Kriterium ist die Abwechslung: der Wechsel zwischen den Sprachräumen und geografischen Regionen unseres Landes. 2016 statten wir dem Jura unseren Besuch ab und erweisen so dem jüngsten Kanton die Ehre. Zugegebenermassen verfolgen wir mehrere Absichten damit, denn die GSK möchte die Bande mit dem Kanton Jura dauerhaft vertiefen. Er ist der einzige Kanton, der noch nicht Teil unserer Gründungsreihe Die Kunstdenkmäler der Schweiz ist. Es ist das erklärte Ziel der GSK, mit dem Kanton Jura zusammenzuarbeiten, um dessen kulturelle Vielfalt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Am 28. Mai wird sich der Kanton Jura von seiner gastlichen Seite zeigen.Die «Salle de l’Inter» in Porrentruy, der eben restaurierte Saal des früheren Hotels International in prächtigem Neubarock mit Jugendstileinflüssen, wird uns zur Mitgliederversammlung und zum anschliessenden Mittagessen empfangen – begleitet durch die Begrüssungen der kantonalen und städtischen Behörden. Der Nachmittag gilt dem Besuch der drei Stadtanlagen im Kanton Jura: Porrentruy, St-Ursanne und Delémont warten mit schönen Altstädten auf, die mittelalterlich geprägt sind, aber auch zahlreicheBaudenkmäler des Barock und des 19. Jahrhunderts aufweisen. Die 136. Jahresversammlung beschliessen wir spätnachmittags mit einem «Apéro riche» im Rathaus der Kantonshauptstadt Delémont, das am 24. September 1978 die Kulisse für die Feierlichkeiten nach der denkwürdigen «Jura-Abstimmung» gebildet hatte.
Dr. Benno Schubiger, Präsident der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK
Programm
Samstag, 28. Mai 2016
ab 10.15 Uhr
Empfang mit Kaffee und Gipfeli
10.45 Uhr
Generalversammlung in der Salle de l’Inter, Allée des Soupirs 15, 2900 Porrentruy: Offizielle Grussworte
Traktanden
- Protokoll der Generalversammlung vom 9. Mai 2015; Genehmigung
- Jahresbericht 2015; Genehmigung
- Genehmigung der Jahresrechnung 2015 und Kenntnisnahme des Berichtes der Revisionsstelle
- Décharge-Erteilung an die GSK-Organe
- Wahlen: Vorstand, Revisionsstelle und Neuwahl des Präsidiums
- Budget 2016; Genehmigung
- Festsetzung der Mitgliederbeiträge 2017
- Ehrenmitgliedschaft Dr. Benno Schubiger
- Verleihung des Isabelle Rucki-Preises
- Varia
13 Uhr
Mittagessen in der «Brasserie de l’Inter» Allée des Soupirs 15, 2900 Porrentruy
14.15 Uhr
Führungen: Besammlung (je nach Wetter) vor oder im Inter
ab 17 Uhr
Präsentation der App Swiss Art To Go im Hôtel de Ville von Delémont (s.u.) durch Nicole Bauermeister, Direktorin der GSK
ab 17.30 Uhr
Apéro riche im Hôtel de Ville mit einem Grusswort des Stadtpräsidenten, Place de la Liberté 1, 2800 Delémont
Führungen
Samstag, 28. Mai 2016
Deutschsprachige Angebote |
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Porrentruy |
Angebot 1 Die Altstadt von Porrentruy Das Stadtbild von Porrentruy ist nachhaltig geprägt durch seine jahrhundertealte Geschichte als Residenzstadt der Basler Fürstbischöfe. Die Topografie der Stadt wird durch zwei markante Bauwerke dominiert: Das imposante Schloss, das seit den 1470er Jahren die bischöfliche Hauptresidenz war, und das Jesuitenkolleg, dessen Kirche Ort bischöflicher Zeremonien und bischöfliche Grablege war. Dazwischen erstreckt sich ein reizvolles Nebeneinander von Bürgerhäusern, repräsentativen Palais der adligen Oberschicht und öffentlichen Repräsentationsbauten. Dauer 1.30 h. Dr. Felix Ackermann, Kunsthistoriker, Mitautor mehrerer GSK-Kunstführer. Fusswege von rund 40 Min. Weiterreise nach der Führung: Porrentruy ab 16.42 h, Delémont an 17.10 h |
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Angebot 2 (vgl. 7) Die Altstadt von Delémont Delémont (dt. Delsberg) ist seit 1979 Hauptort der Republik und des Kantons Jura. Der Rundgang gibt Einblick in die städtische Entwicklungsplanung: In der Altstadt befinden sich das jurassische Geschichts- und Kunstmuseum, das Parlamentsgebäude der Kantonsregierung, das Schloss von Fürstbischof Johann Conrad von Reinach, die Kirche St-Marcel sowie die Synagoge. Das Schloss ist das grösste architektonische Bauwerk von Delémont. Seine Fassade zeigt germanisch-barocken Einfluss. Die Stadt Delémont renovierte 2003 das Schloss unter der Leitung des Architekten J.-Ph. Stähelin, der sie durch das Schloss führen wird. Im Jahr 2014 hat die Architektin N. Kury die barockneoklassizistische Kirche St-Marcel renoviert: Sie wird diesen Teil der Führung übernehmen. Dauer: 1.30 h. Jean-Philippe Stähelin, Leiter des Architekturbüros Stähelin Architekten, Nathalie Kury, Architektin, Emmanuel Humbert, Führer der Stadt Delémont. Fusswege von rund 30 Min. Anreise als Gruppe: Zug Porrentruy ab 14.42 h, Delémont an 15.10 h. Führungsbeginn Delémont 15.15 h am Bahnhofsplatz (bei den Wasserfontänen). |
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Angebot 3 (vgl. 8) Delémont Ost Diese Führung folgt den Spuren der Entwicklung ausserhalb der Stadtmauern, war doch Delémont zu Beginn des 19. Jh.s eines der wichtigsten Zentren des Bergbaus und der Metallindustrie in der Schweiz. 1870 bis 1900 stieg die Bevölkerung von Delémont von 2300 auf über 5000 Einwohner an. Der Anteil deutschsprachiger Einwohner war so gross, dass die Stadt zu Beginn des 20. Jh.s als zweisprachig bezeichnet werden konnte.192 Minenschächte und mehrere Hochöfen waren in Betrieb. Der Schachtkopf Dô Vie erinnert noch heute an die Bedeutung des Bergbaus in Delémont. Die Villa Rippstein ist ein schönes Beispiel für private Architektur (Stil Neo-Louis-XIII). Die Lokomotiv-Rotonde der SBB, eine alte halbkreisförmige Lok-Remise, ist eine der letzten dieses Typus in der Schweiz. Dauer: 1.45 h. Dr. Peter Anker, Führer der Stadt Delémont. Fusswege von rund 20 Min. Anreise als Gruppe: Zug Porrentruy ab 14.42 h, Delémont an 15.10 h. Führungsbeginn 15.15 h vor dem Bahnhofsgebäude. Rückweg per Bus. |
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Angebot 4 «7 Besonderheiten des Jura» im Musée jurassien d’art et d’histoire Wie lässt sich ein zeitgenössischer Zugang zu Geschichte in einem Baukomplex aus dem 18. und 19. Jh. inszenieren? Das Juragestein, der Tête de Moine, das Ende der Welt, Bauernhof-Tanne-Für Pferd, der Drehautomat, eine Fahne, der Jura: Die permanente Ausstellung des Museums wurde zwischen 2009 und 2011 neu konzipiert. Sie geht von Symbolen oder Klischees über den jüngsten Kanton der Schweiz aus und verschafft Klarheit über die Ereignisse, die die Region und ihre Einwohner geprägt haben. Das Museum ist ein Tor zum Jura und ein Ort voller Charme im Herzen von Delémont. Dauer: 1.30 h. Sophie Krummenacher, Kulturvermittlerin. Fussweg von rund 15 Min. Anreise als Gruppe: Zug Porrentruy ab 14.42 h, Delémont an 15.10 h. Führungsbeginn um 15.30 h im Musée jurassien d’art et d’histoire, Rue du 23-Juin 52, 2800 Delémont. |
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Stiftskirche |
Angebot 5 Altstadt und Stiftskirche von St-Ursanne Die kleine Stadt am Doubs konnte sich seinen aussergewöhnlichen mittelalterlichen Charakter bis heute bewahren. Einer der interessantesten archäologischen Zeugen im Jura ist die Stiftskirche von St-Ursanne mit ihrem Kreuzgang, von dem gewisse Teile aus dem 10. Jh. stammen. Das Südportal der Stiftskirche (um 1200) im Stil der burgundischen Romanik gehört zu den bedeutendsten Werken dieser Stilrichtung in der Schweiz. Unter dem Altar der Stiftskirche befinden sich die Überreste des heiligen Ursicinus in einem Steinsarg, der aus der gallo-römischen Zeit stammt. (Das Kloster kann an diesem Nachmittag nicht besichtigt werden.) Dauer: 1.15 h. Liliane Vindret, Jura Tourisme. Fusswege von rund 20 Min. Anreise als Gruppe: Zug Porrentruy ab 14.42 h, St-Ursanne an 14.52 h. Führungsbeginn 15.20 h vor der Stiftskirche. Weiterreise nach der Führung: Bus 16.47 h zum Bhf. St-Ursanne, Zugabfahrt 16.52 h, Delémont an 17.10 h. |
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Offres en français |
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Offre 6 Porrentruy, ancienne résidence des Princes-Evêques de Bâle Porrentruy a été la résidence des princes-évêques de Bâle de 1528 à 1792. Ce séjour princier et épiscopal a marqué profondément l’histoire de la ville et a doté son patrimoine bâti de remarquables monuments. Au château qui domine la ville, côté nord, répond l’imposant ancien collège des Jésuites, au sud. Entre ces deux pôles s’étend le tissu bâti de la ville formé de maisons bourgeoises datant du 16e au 19e siècle et rehaussé de la présence des hôtels baroques construits dans la seconde moitié du 18e siècle (Hôtel de Gléresse, Hôtel de ville, Hôtel-Dieu, Hôtel des Halles). Durée 1h30. Marcel Berthold, conservateur des monuments du canton du Jura.Itinéraire env. 30 min. Adresse : château de Porrentruy, Chemin du Château, 2900 Porrentruy. Continuation du voyage après la visite guidée : Dép. Porrentruy à 16 h 42, Arr. Delémont à 17 h 10. |
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Offre 7 (cf. 2) La vieille ville de Delémont Cette ville est le chef-lieu de la République et Canton du Jura depuis 1979. La visite mène de la gare à la vieille ville et offre un aperçu de la planification du développement urbain. La vieille ville abrite le Musée jurassien d’art et d’histoire, le siège du Parlement et du Gouvernement cantonal, le château du Prince-Evêque Jean Conrad de Reinach, l’église St-Marcel ainsi que la Synagogue. La façade du Château présente des influences du baroque germanique. En 2003, la rénovation a été effectuée par la Municipalité de Delémont sous la direction de l’architecte J.-Ph. Stähelin qui sera le guide de la visite de ce bâtiment. Quant à l’église St-Marcel, elle a été rénovée 2014 sous la direction de l’architecte N. Kury, qui sera notre guide pour la visite. Durée 1 h 30. Jean-Philippe Stähelin, de Stähelin architectes, Nathalie Kury, architecte, Christiane Steiner, guide de la ville de Delémont. Itinéraire env. 30 min. Dép. (en groupe) gare de Porrentruy à 14 h 42, Arr. Delémont à 15h10. Rendez-vous à 15 h 15 à la Place de la Gare (devant les jets d’eau). |
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Offre 8 (cf. 3) Delémont Est. Cette visite guidée vous mène sur les traces du développement extra-muros de Delémont, lorsqu’à partir du 19e siècle, la ville devient un des centres miniers et métallurgiques les plus importants de Suisse. Entre 1870 et 1900, Delémont voit sa population passer de 2300 à plus de 5000 habitants. La ville compte un fort contingent germanophone, si bien qu’elle peut être considérée, au début du 20e siècle, comme une ville bilingue. 192 puits de mine et plusieurs hauts-fourneaux seront exploités à Delémont. La Tête de puits de mine de Dô Vie évoque encore aujourd’hui la signification de l’activité minière à Delémont. La villa Rippstein est un bel exemple de l’architecture privée (décor néo-Louis-XIII). La Rotonde CFF, ancienne halle de forme semi-annulaire, est une des dernières de ce type en Suisse. Durée 1h45. Régis Froidevaux, guide de la ville de Delémont. Itinéraire env. 20 min. Dép. (en groupe) Gare de Porrentruy à 14 h 42, Arr. De- lémont à 15 h 10. Rendez-vous à 15 h 15 à la Place de la Gare (devant le bâtiment de la gare). Retour par car postal. |
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Offre 9 « Le Jura en 7 clichés capitaux » au Musée jurassien d’art et d’histoire Comment inscrire une approche contemporaine au sein d’un ensemble architectural datant des 18e et 19e siècles ? Jurassique, Tête de moine, Bout du monde, Ferme-Sapin-Cheval, Décolleteuse, un Drapeau, le Jura c’est… l’exposition permanente a été entièrement revouvelée de 2009 à 2011. En partant de clichés ou de symboles sur le dernier-né des cantons suisses, elle éclaire les événements qui ont marqué la région et ses habitants. Endroit plein de cachet au coeur de Delémont, le musée est assis sur les remparts de la vieille ville. Durée 1 h 30. Nathalie Fleury, conservatrice. Itinéraire env. 15 min. Dép. (en groupe) gare Porrentruy à 14 h 42, Arr. Delémont à 15 h 10. Rendez-vous à 15 h 30 au Musée jurassien d’art et d’histoire, Rue du 23-Juin 52, 2800 Delémont. |
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Offerta in lingua italiana |
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Offerta 10 Simboli del Giura al Musée jurassien d’art et d’histoire Il nuovo architettonico dei secoli XVIII e XIX. Il Giurassico, il Tête de Moîne, la Fine del mondo, Fattoria - Pino - Cavallo, il Tornio automatico, una Bandiera e il Giura: attraverso sette simboli o stereotipi l’esposizione permanente, interamente rinnovata fra il 2009 e il 2011, illustra gli eventi che hanno caratterizzato la regione e gli abitanti del più recente cantone svizzero. Luogo pieno di fascino alle porte del Giura, il museo è situato nel cuore della città vecchia di Delémont. Durata: 90 min. Graziella Petignat, guida del museo. Percorso a piedi ca. 15 min. Spostamento in gruppo: partenza stazione di Porrentruy 14.42, arrivo a Delémont 15.10. Inizio della visita 15.30. Indirizzo:Musée jurassien d’art et d’histoire, Rue du 23-Juin 52, 2800 Delémont. Helpline: 032/422 80 77 (museo) |
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Bildnachweis / Crédit photo Titel/couverture: Salle de l’Inter, Porrentruy © Géraud Siegenthaler. Führungen/Visites guidées/Offerte : 1 : Le château de Porrentruy, résidence des Princes-Evêques de Bâle de 1528 à 1792 © Office de la culture, Porrentruy; 2/7 : Kirche St-Marcel/Eglise St-Marcel © Ville de Delémont, Pierre Montavon; 3/8: Minenschacht/Puit de mine © Ville de Delémont, Pierre Montavon ; 4: Fassade des/Façade du Musée jurassien d’Art et d’Histoire © Musée jurassien d’Art et d’Histoire; 5 : St-Ursanne, romanische Kollegiatskirche/ collégiale de St-Ursanne © Lutz Fischer-Lamprecht, Wikimedia.org; 6 : Porrentruy, Turm der ehemaligen Jesuitenkirche/La tour de l’ancienne Église des Jésuites © Polo7, Wikimedia.org + Hôtel-Dieu de Porrentruy, construit sur les plans de Pierre-François Paris, 1761-1765 © Office de la culture, Porrentruy; 7/2 : Treppenaufgang im Schloss/escaliers du Château © Ville de Delémont + Synagoge/Synagogue © Ville de Delémont, Pierre Montavon; 8/3 : Lokomotiv-Rotonde der SBB/La Rotonde CFF © Ville de Delémont, Pierre Montavon ; 4/9/10 : Musée jurassien d’Art et d’Histoire © Musée jurassien d’Art et d’Histoire
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