Europäische Tage des Denkmals 2017 «Macht und Pracht»
Burgen und Schlösser demonstrieren durch ihre Lage, Grösse und Ausstattung den Herrschaftsanspruch oder die wirtschaftliche Kraft ihrer Erbauer. Staatsbauten wie Rathäuser oder das Bundeshaus verkörpern mit ihrem Material- und Bildprogramm das Selbstverständnis des Souveräns, weitherum sichtbare Kirchtürme verweisen auf eine überirdische Macht und markieren den Anspruch auf religiösen und weltlichen Einfluss der Kirche. Stadthäuser erkennen wir aufgrund ihrer Fassadengestaltung auf den ersten Blick als Wohnsitz einflussreicher Persönlichkeiten, Gefängnisse mit ihren abweisenden Mauern und vergitterten Fenstern als Orte von Überwachung und Strafe.
Sei es über ihre Position in der Landschaft oder im Stadtgefüge, über ihre Monumentalität oder über ihre prächtige Ausstattung – in diesen Gebäuden materialisiert sich Einfluss, hier werden Machtansprüche demonstriert und Macht zementiert. Glanz oder Grösse sollen einen beeindrucken, sollen Stellung und Bedeutung der Bauherren oder Besitzer vermitteln. Die Wirkung auf den Betrachter ist beabsichtigt. Repräsentation ist der Funktion mindestens gleichgestellt.
Die Formensprachen der Macht sind vielfältig, sie verändern und verschieben sich im Laufe der Zeit. Nicht immer sind sie jedoch auf den ersten Blick als solche erkenn- und entzifferbar. Warum erinnert das Foyer einer Bank an einen griechischen Tempel? Wer sieht in moderner Schulhausarchitektur den Staat als Garant für Bildung gespiegelt? Wie manifestiert sich Macht in der Reduktion des Neuen Bauens, in einem zweckmässigen Verwaltungsgebäude oder einer schlichten Kaserne? Was erfahren wir von archäologischen Funden über frühere Machtverhältnisse?
Durchführbar werden die Europäischen Tage des Denkmals in der Schweiz dank der namhaften Beiträge vom Bundesamt für Kultur BAK, der Schweizerischen Stiftung Pro Patria und der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW. Partner sind 2017 der Bund Schweizer Architekten BSA, die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, der Schweizerische Burgenverein, der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA, die Schweizerische UNESCO-Kommission und der Schweizerische Verband für Konservierung und Restaurierung SKR. Die Max Schweizer AG unterstützt die Denkmaltage 2017 als Sponsor. Die Fachstellen für Archäologie und Denkmalpflege, die Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE sowie weitere am Kulturerbe interessierte Organisationen und Personen laden Sie herzlich
Die nationale Programmbroschüre kostenlos bestellen: online oder 031 336 71 11
Das gesamte Programm online auf www.hereinspaziert.ch